Januar 29, 2021

Übungen für Demenzkranke zum Ausdrucken

Von Ioannes
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Damit nicht wortwörtlich aller Lichter ausgehen, lohnt sich regelmäßiges Gehirnjogging bei dementen Menschen. (Bildquelle: unsplash.com/Skye Studios)

Auf dieser Seite stehen dir Übungen für Demenzkranke zum Ausdrucken bereit und das natürlich kostenlos! Ich bin Fachkraft für Altenpflege und habe dieses Demenz-Gehirnjogging-PDF für euch geschrieben. Die darin enthaltenen 5 Übungen sind speziell für demente Menschen geeignet!

In diesem Artikel findet ihr noch spezielle Kommunikationstipps, die ihr beachten müsst, wenn ihr ein Gedächtnistraining mit einem Dementen macht und eine allgemeine Fragerunde zur Thematik Gedächtnisübungen und Demenz.

Ioannes Giannakakos Altenpfleger und SEO Specialist

Über den Autor:

Fachkraft für Altenpflege

Übungen für Demenzkranke zum Ausdrucken: Kostenloser Download

Über den Herunterladen-Button kannst du dir die Übungen für Demenzkranke zum Ausdrucken direkt als PDF herunterladen. Anschließend kannst du das Dokument ganz einfach auf deinem Computer, Smartphone, oder Tablet öffnen und ganz unkompliziert ausdrucken!

Hier gibt es die kostenlose PDF-Datei mit Gedächtnisübungen für Demente zum Gratis-Download:

Übungen für Demenzkranke zum Ausdrucken: Tipps vor Gebrauch

An sich ist Gehirnjogging eine gute Sache, allerdings solltest du deinen Angehörigen auf gar keinen Fall damit überfordern. Sei immer sehr geduldig mit ihm und versuche es nicht als Unterricht zu sehen.

Versuche viel mehr mit ihm Spaß zu haben, denn nur so kann sich eine wirklich langfristige Gewohnheit aufbauen. Du wirst sehen, wie ihr euch durch diese gemeinsame Aktivität auf Augenhöhe auch wieder näher kommen werdet.

Kommunikationsregeln für ein gelungenes Gedächtnistraining mit Demenzkranken

Damit du mit meinen Übungen für Demenzkranke auch gut arbeiten kannst, habe ich dir ein paar grundlegende Kommunikationsregeln aufgeschrieben. Halte dich an diese Regeln, damit es zu keinen unnötigen Spannungen zwischen dir und dem Dementen kommt.

  • Sprich immer laut, langsam und deutlich mit deinem Angehörigen.
  • Halte den Blickkontakt während dem Spiel.
  • Lass deinem Angehörigen etwas Zeit zum Reagieren. Geduld ist hier sehr wichtig.
  • Wenn dein Angehöriger etwas falsch macht, wird er womöglich sauer und enttäuscht sein. Versuche ihn hier aufzubauen.
  • Lobe deinen Angehörigen immer wieder, das stärkt sein Selbstbewusstsein.
  • Wenn dein Angehöriger unsicher wird, berühre seine Hand oder Schulter, das gibt ihm Sicherheit.
  • Vermeide unbedingt W-Fragen (warum, woher, wieso, wann etc.)
  • Die Stärken deines Angehörigen sollten im Vordergrund stehen, somit schaffst du Erfolgserlebnisse und Lust auf weitere Übungen.

Hier ist noch ein kleines Video für dich, zum Thema richtigen Umgang mit dementen Menschen:

8 Tipps zum Umgang mit dementen Menschen

Gedächtnisübungen bei Demenz für den Alltag

Du musst nicht zwingend jedes Mal eine Übungsstunde mit deinem Angehörigen durchführen, in der ihr spezielle Aufgaben löst. Du kannst die Gedächtnis-Aktivierung auch ganz beiläufig in deinen Alltag einbauen. Falls ihr Einkaufen geht und an einem bekannten Ort vorbeilauft, dann kannst du deinen Angehörigen zu Geschichten dazu fragen, die er dort erlebt hat.

Manchmal reicht es auch ein altes Fotoalbum herauszuholen und einfach nur zu fragen, wer diese Personen sind. Vielleicht erinnert sich dein Angehöriger an die ein oder andere Geschichte. Oftmals freuen sich die betroffenen Personen über solche Kleinigkeiten sehr. Solche Übungen kannst du auch öfters machen, da sich dein Angehöriger an dieses Gespräch wahrscheinlich nicht mehr erinnern wird.

Gedächtnistraining Demenz: Fragerunde

Nachdem ich dir nun meine kostenlosen Übungen für Demenzkranke zum Ausdrucken kostenlos zur Verfügung gestellt habe und dir auch ein paar Kommunikationstricks erläutert habe, komme ich nun zur Fragerunde. Ich habe in Foren die am häufigest gestellten Fragen zum Thema gesammelt und dir hier ausführlich beantwortet.

Gedächtnistraining Demente Frau
Gehirnjogging ist für viele Demente eine sinnvolle und spaßige Beschäftigung! (Bildquelle: unsplash.com)

Was ist ein Gedächtnistraining für Demente?

Beim Gedächtnistraining für demente Menschen handelt es sich um speziell gestellte Fragen, oder Memory-Aufgaben, die auf eine spielerische Art und Weise die Gedächtnisleistung von dementen Menschen fördern soll.

Oftmals erscheint das Demenz-Gedächtnistraining in Form von Vervollständigung von Sprichwörtern, oder durch die Erschließung eines Begriffs durch die Umschreibung von semantischen Begriffen. Somit kann der Demente Assoziationen die in seinem Gehirn verankert sind, erneut abrufen und dadurch wird der Abbau seiner kognitiven Fähigkeiten reduziert.

In meinen kostenlosen Übungen für Demenzkranke zum Ausdrucken findest du 5 solcher speziellen Aufgaben. Du kannst das PDF gratis herunterladen und anschließend zu Hause ausdrucken!

Wer darf ein Gedächtnistraining für Demenzkranke durchführen?

Prinzipiell darf jeder mit einem Demenzkranken Gehirnjogging machen, allerdings nur mit Zustimmung des Dementen. Sollte der Demente keine Lust auf kognitive Übungen haben, kannst du ihn nach einer Viertelstunde ungefähr erneut fragen. Verneint er erneut, solltest du das Training an einem anderen Tag durchführen.

Eine weitere Voraussetzung für den Initiator des Gedächtnistrainings für Demente ist, dass die Person wissen sollte, wie demente Menschen handeln. Das ist wichtig, damit die Dementen nicht unnötig durch falschen Ehrgeiz unter Druck gesetzt werden. Demenz ist eine ernstzunehmende Krankheit, dementsprechend sollte der Instruktor des Gedächtnistrainings auch auf die Dementen eingehen.

Was bringt das Gedächtnistraining für demente Menschen?

Natürlich wird ein solches Training nicht die Krankheit deines Angehörigen heilen, allerdings kann es dazu beitragen, dass die kognitiven Fähigkeiten nicht weiter abbauen. Oftmals führt es zu einer Stabilisierung der emotionalen Lage deines Angehörigen, weil er merkt, dass doch noch nicht alles verloren ist. Hier drei Tipps zur richtigen Umsetzung des Trainings:

  1. Erfolgserlebnisse: Passe das Niveau der Übungen an das Krankheitsstadium deines Angehörigen an. Denn nur so kann er Erfolgserlebnisse haben.
  2. Keinen Zwang: Es gibt Menschen, die einfach keine Lust auf ein solches Gehirnjogging haben. Akzeptiere diese Meinung und versuche ihn nicht, zu überreden.
  3. Die Mitte finden: Achte bei den Übungen darauf, dass dein Angehöriger weder über- noch unterfordert ist.

Wo kann ich ein Gedächtnistraining mit einem Dementen durchführen?

Das wichtigste ist, dass sich die demente Person in der Umgebung, in der das Gehirnjogging stattfindet, wohlfühlt! Darüber hinaus sollte der Ort etwas ruhiger sein und nicht allzu belebt, denn ansonsten könnte der Demente sehr schnell überfordert sein, durch die ständige Ablenkung.

Falls der Demente im Altenheim ist, kannst du die Gedächtnisübungen mit ihm in seinem Zimmer machen. Wird der Demenzkranke ambulant betreut, dann empfiehlt sich das Wohnzimmer als Übungsort, allerdings solltest du Fernseher und Radio ausschalten, damit ihr euch beide gut konzentrieren könnt.

Übungen für Demenzkranke Beispiele

Hier einige Beispiele für Gehirnjogging bei Dementen, solch ähnliche Übungen findest du auch in meinem Gedächtnistraining Demenz PDF kostenlos zum Download!

Semantisches Gedächtnistraining

  • Frage: Welchen Begriff versuchen diese drei Wörter zu beschreiben: Rasen, Ballsport, Mannschaft.
  • Antwort: Fußball

Allgemeinwissenstraining

  • Frage: Welcher Feiertag ist am 24.12?
  • Antwort: Weihnachten

Ergänzung von Sprichwörtern

  • Frage: Der frühe Vogel fängt den ….
  • Antwort: Wurm

Nummerisches Gedächtnistraining

  • Frage: Welche römische Zahl ist für den Begriff X gemeint?
  • Antwort: 10

Das sind nur einige Beispiele für Gedächtnistrainingsübungen für Demente, es gibt noch andere Arten und Formen des Gehirnjoggings für Demente.

Wann sollte man ein Gedächtnistraining für Demente durchführen?

Diese Frage kann leider nicht pauschal beantwortet werden, da jeder Demente einen anderen Rhythmus hat. Du solltest unbedingt darauf achten, dass du eine aktive Zeit im Alltag deines dementen Angehörigen aussuchst für die Übungen.

Hat der Demente Uhrzeiten zu denen er aktiver und aufgedrehter ist, das äußert sich oftmals durch einen erhöhten Bewegungsdrang, dann kannst du diese Uhrzeit perfekt für ein Gehirnjogging nutzen. Gibt es wiederum Uhrzeiten, in denen der Demente nicht gut ansprechbar ist, solltest du das Gedächtnistraining lieber unterlassen.

Warum sind kognitive Übungen für Demenzkranke wichtig?

Gedächtnisübungen für Demente können den Fortschritt der Demenz zwar nicht verhindern, allerdings kann der Fortschritt etwas eingedämmt und verzögert werden, durch regelmäßiges Gehirnjogging. Dadurch erleben die Dementen öfters klare Momente, da sich das Gehirn nicht andauernd im Ruhemodus befindet.

Das Gehirn wird während der Übungen aktiv beansprucht und dadurch werden bereits vorhandene neuronale Verbindungen im Gehirn wieder reaktiviert. Somit verlangsamt sich der Fortschritt der Krankheit und die Konzentrationsfähigkeit wird trainiert und ist im Alltag stärker verfügbar.

Quellen:

  1. Stechl E: Praxishandbuch Demenz: Erkennen – Verstehen- Behandeln. Frankfurt am Main 2012.
  2. Gaebel W, Falkai P: Behandlungsleitlinie Demenz. Darmstadt 2001.
  3. Payk T. : Demenz. München 2010.