Dieser dreht sich rund um das Thema wohnumfeldverbessernde Maßnahmen, ich erkläre dir was diese Maßnahmen sind, welche Voraussetzungen du erfüllen musst und wie du bei einer Ablehnung richtig reagierst mit Gratis Musterformular für den Widerspruch zum Download!
Am Ende dieses Artikels wirst du über alle Punkte Bescheid wissen. Somit bist du bestens vorbereitet, falls du einen Antrag stellen willst und weißt ganz genau, worauf es ankommt!
Inhaltsverzeichnis
Toggle- Wohnumfeldverbessernde Maßnahme abgelehnt
- Was sind wohnumfeldverbessernde Maßnahmen?
- Welche Voraussetzungen benötige ich für die wohnumfeldverbessernden Maßnahmen?
- Wie viel Geld bekomme ich von der Pflegekasse für die Maßnahmen?
- Wie mache ich den Antrag auf wohnumfeldverbessernde Maßnahmen?
- Vor- und Nachteile der wohnumfeldverbessernden Maßnahmen
Wohnumfeldverbessernde Maßnahme abgelehnt
Falls dein Antrag auf eine wohnumfeldverbessernde Maßnahme abgelehnt wurde, bekommst du von der Pflegekasse einen Bescheid nach § 35 Abs.1 SGB X. In diesem Bescheid ist immer eine Begründung angegeben, aus der du entnehmen kannst, warum die wohnumfeldverbessernde Maßnahme nicht genehmigt wurde.
In der Begründung findest du alle rechtlichen Gründe, warum die Maßnahme abgelehnt wurde. Bist du mit der Entscheidung der Pflegekasse nicht einverstanden, dann kannst du einen Widersprucheinlegen.
Es muss erwähnt werden, dass der Antrag für die Umbaumaßnahmen häufiger abgelehnt wird, als du glauben magst.
Hierbei spielen verschiedene Kriterien eine Rolle, die häufigsten Gründe warum ein Antrag abgelehnt wurde habe ich hier für dich zusammengefasst:
- Mangelnde Notwendigkeit: Die Pflegekasse prüft, ob die beantragten Maßnahmen wirklich notwendig sind, um die häusliche Pflege zu ermöglichen. Wenn die Pflegebedürftigkeit durch andere Mittel oder Hilfen sichergestellt werden kann, könnte dies zu einer Ablehnung führen.
- Fehlender Pflegegrad: Ohne einen Pflegegrad, der durch ein offizielles Gutachten vergeben wurde, zahlt die Pflegeversicherung keine Bezuschussung der baulichen Maßnahmen für das Wohnumfeld.
- Nicht genehmigungsfähige Maßnahmen: Es werden nicht immer alle beantragten Maßnahmen von der Pflegekasse freigegeben. Manche Vorhaben entsprechen den Voraussetzungen nicht und gelten somit nicht als förderfähig.
- Unzureichende Begründung in der Antragstellung: Ein unvollständiger oder unklarer Antrag kann zu Ablehnungen führen. Es ist wichtig, dass der Antrag alle relevanten Informationen enthält und die Notwendigkeit der Maßnahmen deutlich macht.
- Finanzielle Grenzen: Wenn die beantragten Maßnahmen die Obergrenze sprengen, dann kann es durchaus sein, dass der Antrag abgelehnt wird. Bei den Obergrenzen gilt 16.000 Euro pro Wohnung. Bei mehreren Pflegebedürftigen in einer Wohnung, hat jede Person das Recht auf 4.000 Euro Zuschuss.
- Fehlende Zustimmung des Vermieters: Falls die Maßnahmen einen schwerwiegenden Eingriff in die Bausubstanz benötigen, muss der Vermieter der Wohnung um Erlaubnis gefragt werden.
Widerspruchsfristen bei abgelehnten wohnumfeldverbessernden Maßnahmen
Die Widerspruchsfristen sehen wie folgt aus:
- Im Inland hast du 1 Monat Zeit Widerspruch einzulegen.
- Im Ausland hast du 3 Monate Zeit Widerspruch einzulegen.
Wie lege ich Einspruch ein?
Du solltest den Widerspruch schriftlich bei deiner Pflegekasse einlegen, in deinem Widerspruch sollte das Datum des Bescheids der Pflegekasse eingetragen werden und alle weiteren Formalitäten. Die besten Chancen hast du mit einem Rechtsanwalt, der auch wirklich spezialisiert ist auf solche Fälle. Eine rechtliche Beratung für diese Zwecke ist nicht einmal wirklich teuer und lohnt sich in den meisten Fällen!
Widerspruch wohnfeldverbesserende Maßnahmen Musterformular
Ich habe dir hier ein Musterformular für den Widerspruch bei der Pflegekasse zum gratis Download bereitgestellt, mit welchem du Widerspruch bei deiner Pflegekasse einlegen kannst, wenn dein Antrag abgelehnt wurde. Du musst lediglich deine Daten eintragen. Das Dokument kannst du ganz einfach in Word öffnen und dort alles eintragen.
Ich habe euch einen Rechtsanwalt für Sozialrecht herausgesucht, welcher sehr kompetent auf diesem Gebiet des Sozialrechts ist und euch deutschlandweit vertritt, einfach das Kontaktformular auf seiner Seite ausfüllen und ihr werdet professionell beraten!
Vor dem Sozialgericht klagen
Falls dein Widerspruch abgelehnt wurde, bleibt dir nichts anderes übrig, als vor dem Sozialgericht zu klagen. Deshalb solltest du den Widerspruch bereits von einem Anwalt durchführen lassen, da du dir somit in den meisten Fällen aufwendige Gerichtsverhandlungen im Nachhinein sparst und auch Geld.
Was sind wohnumfeldverbessernde Maßnahmen?
Definition: Eine wohnumfeldverbessernde Maßnahme soll das selbständige Leben zu Hause erleichtern. Der Bewohner soll die Möglichkeit haben, weitestgehend normal zu leben. Das wird durch Umbauten ermöglicht, denn diese lassen pflegerische Handlungen Dritter zu und ermöglichen das barrierefreie Fortbewegen in der eigenen Wohnung.
Oftmals sind Problemzonen das Bad, oder die Treppen, hier besteht die meiste Gefahr auf einen Sturz. Die wohnumfeldverbessernden Maßnahmen sollen den Betroffen ein gesteigertes Sicherheitsgefühl in der eigenen Wohnung ermöglichen.
Welche Voraussetzungen benötige ich für die wohnumfeldverbessernden Maßnahmen?
Grundvoraussetzung für das Erhalten der finanziellen Unterstützung ist ein anerkannter Pflegegrad. Die Maßnahmen zur Wohnraumverbesserung müssen eines dieser drei Kriterien erfüllen:
- Maßnahmen ermöglichen eine häusliche Pflege.
- Maßnahmen erleichtern die häusliche Pflege und verringern Belastung für Pflegebedürftigen und Pflegepersonen.
- Maßnahmen ermöglichen eine selbstständigere Lebensführung.
Wie viel Geld bekomme ich von der Pflegekasse für die Maßnahmen?
Die Pflegekasse zahlt dir einmalig und maximal 4000 Euro für die Umsetzung der wohnumfeldverbessernden Maßnahmen, alle Pflegegrade erhalten das gleiche Geld. Du kannst erneut Gelder beantragen, falls sich dein Pflegegrad ändert und weitere Umbauten nötig sind.
Hier ein kleines Video für dich mit den wichtigsten Infos:
Beispiele für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen
Ich habe hier eine Liste von typischen Umbauten aus der Praxis für dich aufgeführt, es gibt mit Sicherheit noch weitere Umbauten, das sind jedoch die gängigsten:
- Installation Badewannenlift
- Abbau von Stolperfallen in der Wohnung
- Einbau eines barrierefreien WCs
- Badewannenumbau zur Dusche
- Installation eines Treppenlifts
- Treppen rutschsicher gestalten
- Anbringen von Haltegriffen und Stützstangen
- Vergrößerung der Türen
- Abbau von Türschwellen
- Installation einer Gegensprechanlage
- Anpassung der Höhe von Einrichtungsgegenständen
Folgende Maßnahmen gelten als nicht wohnumfeldverbessernd:
- Rollstuhlgarage
- Beseitigung von Feuchtigkeitsschäden
- Austausch der Heizungen
- Brandschutzmaßnahmen
- Verbesserung der Wärmedämmung
- Reparatur der Treppen
- Allgemeine Modernisierung
- Ästhetische Reparaturen (Wände neu streichen etc.)
- Funktionsfähige Beleuchtung
Diese Maßnahmen werden von der Pflegekasse nicht übernommen, solltest du jedoch in eine neue, barrierefrei Wohnung umziehen, dann wird dieser Umzug als Maßnahmen bezuschusst.
Wie mache ich den Antrag auf wohnumfeldverbessernde Maßnahmen?
Bevor du mit den Umbauten beginnst, solltest du deinen Zuschuss bei deiner Pflegekasse beantragen. Die Pflegekasse ist immer an die Krankenkasse deiner Versicherung gekoppelt. Hier reichst du auch den Antrag ein. Im Normalfall genügt ein formloses schreiben, folgende Daten sollten darin jedoch enthalten sein:
- Name, Anschrift, Versichertennummer
- Kontoverbindung des Pflegebedürftigen, oder Kontoverbindung des Handwerkbetriebes
- Gründe für eine nötige Umbaumaßnahme
- Beschreibung des Umbaus
- Kostenvoranschlag vom Handwerker
Natürlich kannst du den Zuschuss auch erst im Nachhinein beantragen, jedoch weißt du dann nicht, welche Maßnahmen dir genehmigt werden oder nicht. Deshalb solltest du auf Nummer sicher gehen und den Antrag vorher stellen.
Vor- und Nachteile der wohnumfeldverbessernden Maßnahmen
- Jeder Pflegegrad bekommt 4000 Euro
- Schnelle Bearbeitung der Anträge
- Viele Umbauten werden genehmigt
- 4000 Euro sind schnell erreicht bei vielen Maßnahmen
Frage: Habt ihr schon Erfahrungen mit wohnfeldverbessernden Maßnahmen gemacht?
Beitrags-Navigation
Über den Autor
Über den Autor: Fachkraft für Altenpflege