Ich bin Fachkraft für Altenpflege und schreibe hier über verschiedene medizinische und pflegerische Themen. Fruktoseintoleranz ist insbesondere bei älteren Menschen ein Thema, da der Körper sich im Alter verändert. Hier findest du einen Artikel mit 6 Ernährungstipps für Senioren.
Über den Autor:
Fachkraft für Altenpflege
Was ist eine Fruktoseintoleranz?
Es ist eine Lebensmittelunverträglichkeit gegen Nahrungsmittel mit Fruchtzucker. Einige fruktoseintolerante Personen vertragen geringe Mengen an Fruchtzucker und andere Menschen wiederum vertragen gar keinen Fruchtzucker.
Welche Arten der Fruchtzuckerunverträglichkeit gibt es?
Bevor wir die Fruktoseintoleranz Symptome behandeln, möchte ich zuerst die verschiedenen Arten dieser Krankheit erläutern. Folgende Arten gibt es.
Fruktosemalabsorption (intestinale Fruktoseintoleranz)
Hierbei handelt es sich um die am häufigsten vertretene Form der Fruchtzuckerunverträglichkeit. Der Fruchtzucker kann bei dieser Form der Krankheit nicht wirklich aus dem Dünndarm in das Blut gelangen. Er wird weiter in den Dickdarm geleitet und dort von Bakterien aufgespalten. Das führt zu Bauchschmerzen und Durchfall. In den westlichen Ländern ist jeder dritte Erwachsene von dieser Fruktosemalabsorption betroffen.
Hereditäre Fruktoseintoleranz
Diese Art der Krankheit hat viel gefährlichere Fruktoseintoleranz Symptome als die Fruktosemalabsorption. Hier schafft es der Fruchtzucker zwar in die Blutbahn, jedoch ist die Leber unfähig, diesen Zucker aufzuspalten und zu verarbeiten. Denn im Körper ist ein dafür zuständiges Enzym nicht ausreichend vorhanden.
Menschen die an dieser Art der Erkrankung leiden, haben sie meistens schon seit ihrer Geburt. Sehr geringe Mengen an Fruchtzucker können bei diesen Personen Symptome wie Leberschäden und Nierenschäden auslösen. Diese Krankheit bleibt das ganze Leben lang bestehen und muss mit einer speziellen Ernährung therapiert werden.
Fruktoseintoleranz Symptome
Auch bei den Symptomen der Fruchtzuckerunverträglichkeit muss zwischen den zwei verschiedenen Gattungen der Krankheit unterschieden werden.
Symptome bei einer Fruktosemalabsorption (intestinale Fruktoseintoleranz)
- Blähungen
- Bauchschmerzen
- Durchfall
- Verstopfung
- Völlegefühl
- Weicher Kot
- Schleim auf dem Kot
- Krämpfe in der Bauchregion
- Übelkeit
Symptome einer hereditären Fruktoseintoleranz
- Erbrechen
- Übelkeit
- Kopfschmerzen
- Schwindelgefühle
- Schweißanfälle
- Krampfanfälle
- Appetitlosigkeit
- Leberversagen
- Bewusstlosigkeit
Welche Ursachen gibt es?
So wie sich die Fruktoseintoleranz Symptome unterscheiden, so unterscheiden sich auch die Ursachen je nach der Form der Erkrankung. Eine hereditäre Fruktoseintoleranz hat andere Ursachen als die intestinale Version.
Fruktoseintoleranz Symptome auf der Haut
Auch auf der Haut macht sich die Fruktoseintoleranz bemerkbar, die Symptome sehe wie folgt aus:
- Unreine Haut und Akne
- Nägel werden brüchig
- Haut ist gerötet und wirkt nicht besonders straff
- Blasse Haut
- Juckreiz
Diese Symptome können gebündelt oder einzeln auftreten, bei jedem Betroffenen können die Symptome in einer unterschiedlichen Form auftreten.
Ursachen für die Fruktosemalabsorption (intestinale Fruktoseintoleranz)
Normale Menschen vertragen pro Tag ungefähr 35 Gramm Fruchtzucker, ohne dass sie wirkliche Beschwerden bekommen. Zur Orientierung ein mittelgroßer Apfel hat ungefähr 9 bis 10 Gramm Fruchtzucker. Auch eine besonders eiweiß- und fettarme Ernährung begünstigt Beschwerden nach Fruchtzuckerkonsum. Von einer Fruktosemalabsorption spricht man, wenn eine Person schon bei ungefähr 25 Gramm Fruchtzucker Beschwerden entwickelt.
Diese können sich in Form von Blähungen und Durchfall äußern. Diese Menschen haben oftmals einen Defekt im Glukosetransporter 5, der zuständig für den Transport von Fruktose in das Darminnere ist. Die Störung kann nur vorübergehend sein nach einer Magenerkrankung beispielsweise, oder sie kann schon angeboren sein.
Ursachen für eine hereditäre Fruktoseintoleranz
Die betroffenen Menschen habe bei dieser Krankheitsform seit ihrer Geburt einen Mangel an Aldolase-B. Hierbei handelt es sich um ein Enzym, welches die Fruktose mit verstoffwechselt. Leider ist dieses Aldolase-B Enzym nicht ausreichend vorhanden und somit kann der Fruchtzucker nicht vollständig abgebaut werden.
Aus ihm bleibt ein Überrest übrig, der den Namen Fruktose-1-Phosphat trägt. Dieses Fruktose-1-Phosphat behindert den Körper dabei, Glukose zu verbrennen und Glukose herzustellen. Somit kommt es sehr schnell zu einer Unterzuckerung und es folgen die beschriebenen Fruktoseintoleranz Symptome wie Schwindel etc. Hier kann es sogar zu Organschädigungen an der Leber und Niere kommen.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Hier gibt es auch wieder zwei unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten, denn jede der zwei Intoleranz-Formen muss unterschiedlich behandelt werden:
Behandlung bei der Fruktosemalabsorption
Hier muss eine spezielle Diät gemacht werden, damit ermittelt werden kann, wie viel Fruchtzucker der Betroffene verträgt. Anschließend wird versucht, diese verträgliche Menge zu optimieren durch verschiedene Ernährungskombinationen, damit der Betroffene eine ausgewogene Ernährung genießen kann. So läuft diese Diät ab:
- Schritt 1: Der Verzehr von Fruktose wird für einen gewissen Zeitraum eingeschränkt.
- Schritt 2: Erst wenn der Patient keine Symptome mehr aufweist, wird versucht in den nächsten 6 Wochen herauszufinden, wie viel Fruchtzucker die Person verträgt. Das gelingt durch einen portionierten Verzehr von Fruktose-Lebensmittel.
- Schritt 3: Wenn diese Menge analysiert wurde, dann kann der Ernährungsexperte verschiedene Ernährungskombinationen zusammenstellen, welche durch einen hohen Protein- oder Fettgehalt die Fruktoseverträglichkeit maximieren. Somit soll eine möglichst ausgewogene Ernährung ermöglicht werden.
Faktor Zink und Folsäure
Bei dieser Art der Fruktoseintoleranz kommt häufig zu einem enormen Mangel an Zink und Folsäure, da die Darmflora verändert wurde und dadurch diese Spurenelemente nicht mehr aufgenommen werden können.
Zinkmangel
Zink ist ein enorm wichtiges Spurenelement und kann nicht vom Körper selbstständig hergestellt werden. Es muss durch die Nahrung aufgenommen werden. Ein Zinkmangel verzögert die Wundheilung, verzögert den Stoffwechsel, schwächt das Immunsystem und kann Haarausfall und Durchfall verursachen.
Folsäuremangel
Dieses Vitamin ist zuständig für Zellregeneration und beteiligt sich auch am Stoffwechsel. Hülsenfrüchte und Nüsse enthalten viel Folsäure. Ein Mangel an Folsäure kann eine Blutarmut auslösen und auch zu Kopfschmerzen, blasser Haut, Müdigkeit und Schwindelgefühlen führen.
Behandlung bei der hereditären Fruchtzuckerunverträglichkeit
Bei der zweiten und gefährlicheren Form der Fruchtzuckerunverträglichkeit solltest du komplett auf Nahrungsmittel mit Fruchtzucker verzichten. Das ist leichter als es sich anhört, denn viele Lebensmittel wie Alkohol weisen versteckt Fruchtzucker auf. Hier solltest du unbedingt mit einem Arzt abklären, welche Lebensmittel du essen kannst.
Hier ein Video über die Ernährung und Lebensmittel bei einer Fruchtzuckerunverträglichkeit:
Darf man Gemüse essen bei einer Fruktoseintoleranz?
Leider enthalten auch sehr viele Gemüsesorten Fruchtzucker, deshalb solltest du auf folgende Gemüsesorten verzichten bei einer Fruchtzuckerunverträglichkeit:
| Gemüsesorte | Fruktose in Gramm | Glucose in Gramm |
| Paprika Rot | 3,74 | 2,34 |
| Paprika Gelb | 2,17 | 2,65 |
| Paprika Grün | 1,19 | 1,46 |
| Zwiebeln | 1,34 | 1,63 |
| Karotte | 1,31 | 1,4 |
| Tomate | 1,4 | 1,3 |
| Zucchini | 1,1 | 1,0 |
Falls du an einer Fruchtzuckerunverträglichkeit leidest, solltest du diese Gemüsesorten nur in Maßen konsumieren, oder während deiner Karenzzeit bei einer Fruktosediät vollständig meiden. Nach dem deine Karenzzeit vorbei ist, wird dir dein Diätologe sagen, wie viel du von diesen Lebensmitteln wieder essen darfst.
Jetzt komme ich zur Liste mit den fruktosearmen Gemüsesorten, diese kannst du in größeren Mengen essen und sie sind wahrscheinlich auch während deiner Karenzzeit erlaubt:
| Gemüsesorte | Fruktose in Gramm | Glucose in Gramm |
| Avocado | 0,02 | 0,09 |
| Champignons | 0,03 | 0,07 |
| Kichererbsen | 0,09 | 0,09 |
| Kartoffeln | 0,3 | 0,4 |
| Süßkartoffeln | 0,36 | 1,08 |
| Schalotten | 0,73 | 1,16 |
| Brokkoli | 0,9 | 1,0 |
| Spargel gekocht | 0,56 | 0,42 |
| Brennnessel | 0,28 | 0,25 |
Wie du sehen kannst, gibt es eine Menge fruchtzuckerarmer Gemüsesorten, Kartoffeln solltest du vor dem Konsum schälen und eine Nacht lang in Wasser einlegen, dadurch geht auch eine Menge Fruchtzucker verloren. Statt Zwiebeln solltest du immer die fruchtzuckerärmeren Schalotten benutzen und versuche immer mit frischen Kräuter zu kochen, diese sind gesünder und haben weniger Fruchtzucker als Kräutermischungen.
Frage: Wusstet ihr, dass in so vielen Lebensmitteln Fruktose versteckt ist?
Quellen
- Casper H: Ernährungsmedizin und Diätik. Berlin 2009.
- G. Löffler, E. Petrides, C. Heinrich: Biochemie und Pathobiochemie. Berlin 2006.