Ingwer oder auch Ginger genannt, zählt zu den ältesten bekannten Heilpflanzen auf der Erde. Sie wird heute auf verschiedene Art und Weise eingesetzt und hilft vor allem gegen Erkältungen und Magen-Darm-Probleme. Auch viele Schwangere greifen auf Ingwerpräparate zurück, da sie gut gegen Übelkeit helfen. Allerdings musst du hier auch auf einige Sachen achten.
Ich bin Fachkraft für Altenpflege und schreibe hier über verschiedene Themen aus der Pflege und der Medizin. Im heutigen Artikel über Ingwer möchte ich auf die verschiedenen Heilwirkungen und Einsatzmöglichkeiten dieser Wurzel eingehen. Dafür habe ich selbstverständlich medizinische Fachliteratur genutzt.
Inhaltsverzeichnis
ToggleIngwer in der Frühschwangerschaft
Auch werdende Mütter greifen sehr gerne auf die Ingwerwurzeln zurück, da diese gut gegen Schwangerschaftsübelkeit helfen. Viele Schwangere sind von der Pflanze überzeugt, aber es gibt auch immer wieder negative Stimmen, die vom Ingwer-Konsum in der Schwangerschaft abraten. Was hat es damit auf sich?
Ingwer in der Frühschwangerschaft kann für viele Frauen vorteilhaft sein, insbesondere bei Schwangerschaftsübelkeit. Allerdings gibt es einige wichtige Punkte zu beachten, um sicherzustellen, dass der Konsum von Ingwer für die werdende Mutter und das Baby unbedenklich ist.
Insgesamt wird empfohlen, dass schwangere Frauen nicht mehr als 1,5 Gramm gemahlenen Ingwer pro Tag konsumieren. Dies entspricht ungefähr einem halben Teelöffel oder etwa 5 Gramm frisch geriebenem Ingwer. Bei Ingwertee wird geraten, sich auf eine Tasse pro Tag zu beschränken, um die empfohlene Verzehrmenge nicht zu überschreiten.
Es gibt keine eindeutigen wissenschaftlichen Belege dafür, dass Ingwer in normalen Mengen während der Schwangerschaft schädlich ist. Studien zeigen keine erhöhten Risiken für Fehlgeburten oder fetale Anomalien, wenn Ingwer in moderaten Mengen konsumiert wird. Die empfohlene Dosierung scheint sicher zu sein, auch im ersten Trimester der Schwangerschaft.
Trotz der potenziellen Vorteile sollte der Konsum von Ingwer, insbesondere in Form von Nahrungsergänzungsmitteln wie Kapseln, die in der Regel höher dosiert sind, mit Vorsicht erfolgen. Es ist ratsam, vor der Einnahme solcher Präparate ärztlichen Rat einzuholen, insbesondere im letzten Trimester der Schwangerschaft, um das Risiko vorzeitiger Wehen zu vermeiden.
In Bezug auf Ingwer während der Stillzeit gibt es Hinweise darauf, dass der mäßige Konsum sowohl für die Mutter als auch für das Baby vorteilhaft sein kann. Allerdings könnten der starke Geschmack und die Schärfe von Ingwer bei einigen Babys zu Ablehnung führen, wenn sie die Muttermilch trinken.
Es ist immer ratsam, bei Unsicherheiten oder bestehenden Gesundheitsbedingungen wie Bluthochdruck, Blutungen oder Gerinnungsstörungen mit einem Arzt oder einer Hebamme zu sprechen, bevor man Ingwer in die Ernährung während der Schwangerschaft einbezieht.
Auch nützlich für die Schwangerschaft ist ein sogenannter Herzdoppler zum Abhören der Herzfrequenz des Babys!
Gegen welche Beschwerden hilft Ingwer?
Gegen folgende Krankheiten und Beschwerden wird die Ingwerwurzel eingesetzt:
- Erkältungen
- Übelkeit
- Erbrechen
- Schwangerschaftsübelkeit
- Bauchschmerzen
Ingwer Inhaltsstoffe
Ingwerwurzel: | Scharfstoffe wie Gingerole, Zingeron, Gongeron, Shogaole, Galanolacton, verschiedene Ätherische Öle wie Zinigberen, a-Curcumen, ß-Eudesmol, Monoterpene und weitere 150 Inhaltsstoffe. |
Ingwer Wirkung
Die Pflanzenteile können sowohl als Präparate als auch als Tee, oder gekocht oder roh eingenommen werden. Direkt nach der Einnahme wird dir eine erwärmende Wirkung auffallen, da die Scharfstoffe ihre Wirkung entfalten werden. Dadurch wird der Speichelfluss und die Magensäureproduktion angeregt. Indirekt dadurch wird dann auch dann die Verdauung gefördert.
Somit wirkt Ingwer entzündungshemmend und bekämpft Übelkeit und Magenschmerzen effektiv, ebenfalls wird die Durchblutung gefördert. Die Pflanze kann somit auf verschiedene Art und Weise gesundheitsfördernd eingesetzt werden.
Mögliche Nebenwirkungen
Folgende Nebenwirkungen können die Ingwerwurzeln verursachen:
- Sodbrennen: Da die Wurzel die Magensaftproduktion anhebt.
- Schädigung der Schleimhäute im Mund: Insbesondere die stark konzentrierten Ingwer-Shots können bei einem ohnehin gereizten Mundraum zu Schädigungen der Schleimhaut führen.
- Gallenschmerzen: Da die Wurzel galletreibend wirkt, kann es zu Gallenschmerzen kommen.
- Wehenfördernd: Die Wurzel kann wehenfördernd sein, deshalb vorher mit dem Arzt absprechen.
Allgemeine Infos zur Ingwerwurzel
Sollte ich Ingwer schälen?
Prinzipiell empfehle ich dir, bei Bio-Produkten die Schale nicht zu entfernen, da sie sehr viele Nährstoffe beinhaltet. Bei konventionellen Produkten kannst du die Wurzeln durchaus schälen. Hierzu nimmst du am besten einen kleinen Löffel in die Hand und schabst mit der Löffelkante die Schale ganz einfach ab.
Wie sollte ich Ingwer lagern?
Die Wurzel sollte generell immer trocken und kühl gelagert werden, dafür eignet sich das Gemüsefach des Kühlschranks am besten. Packe die Ingwerwurzel einfach in eine Frischhaltefolie ein, falls der Ingwer bereits angeschnitten wurde umwickele die angeschnittene Stelle mit einem feuchten Küchenpapier.
Kann ich Ingwer roh essen?
Du kannst die Ingwerknolle in geringen Mengen bedenkenlos roh verspeisen, insbesondere im Salat oder im Smoothie ist die rohe Knolle sehr beliebt. Jedoch solltest du keine allzu großen Mengen roh essen, ansonsten kannst du dir den Magen verderben.
Ingwer kochen, wie geht es richtig?
Sehr beliebt ist bei den meisten Menschen die Einnahme als Tee, hierzu habe ich folgendes Rezept für dich:
- Nimm ungefähr zwei mittelgroße Stücke der Knolle und schäle sie, wenn du willst.
- Schmeiße die Stücke in einen Topf
- Gebe nun ein Liter kochendes Wasser hinzu
- Jetzt kannst du noch Honig, Zitrone oder Kräuter hinzugeben
- Lassen die Brühe ungefähr 10 bis 15 Minuten ziehen und gieße sie durch ein Sieb ab.
- Jetzt kannst du deinen Tee trinken.
Vor- und Nachteile der Ingwerknolle
- Hilft gut gegen Erkältungen
- Hilft gut gegen Magenbeschwerden
- Kann auch als Tee konsumiert werden
- Nicht für Frühschwangere geeignet
- Kann zu Gallenschmerzen führen
Quellen
- Riffel A: Heilpflanzen für Nerven, Psyche und Schlaf. Berlin 2020.
- Prentner A: Heilpflanzen der Traditionellen Europäischen Medizin: Wirkung und Anwendung nach häufigen Indikatioren. Berlin-Heidelberg 2007.
- https://www.embryotox.de/arzneimittel/details/ingwer/
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