März 8, 2021

Endokarditis

Von Ioannes
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Herzlich willkommen auf pflege-thematik, heute geht es um die Endokarditis. Hierbei handelt es sich um eine Entzündung der Herzinnenhaut und der Herzklappe. Wie diese Infektion ausgelöst wird, erfährst du in diesem Artikel!

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Endokarditis gefährliche Krankheit
Bei dieser Krankheit ist die Innenhaut des Herzens betroffen, aber auch die Herzklappen können betroffen sein. (Bildquelle: unsplash.com/jesse orico)

Ich bin Fachkraft für Altenpflege und schreibe auf dieser Seite leichtverständliche pflegerische und medizinische Artikel. Dabei versuche ich möglichst einfach die Sachverhalte zu erklären!

Ioannes Giannakakos Altenpfleger und SEO Specialist

Über den Autor:

Fachkraft für Altenpflege

Endokarditis Bedeutung

Bei dieser Krankheit handelt es sich um eine Entzündung der Herzinnenhaut auch Endokard genannt. Aus dieser Herzinnenhaut werden die vier Herzklappen gebildet, darüber hinaus füllt dieses Endokard die Vorhöfe und Herzklappen aus. Bei einer Endokarditis kann eine Herzklappe entzündet sein, aber auch mehrere Herzklappen können von der Infektion betroffen sein.

Die Infektion wird in den meisten Fällen von Bakterien verursacht, jedoch kann sie auch von einer Pilzinfektion ausgelöst werden. Allerdings kann sich die Herzinnenhaut auch ohne Krankheitserreger entzünden.

Typische Erreger einer Endokarditis

Diese Erreger sind am öftesten Schuld an einer Herzinnenhautentzündung:

  • Streptokokken
  • Staphylokokken
  • Enterokokken

Diese Erreger sind selten, können aber auch eine Herzinnenhautentzündung verursachen:

Welche Symptome gibt es?

Je nach Ursache unterscheiden sich auch die Symptome, bei einer akuten Form der Krankheit sind oftmals Staphylokokken für die Entzündung verantwortlich. Die Symptome sind dann folgende:

  • Schneller Herzschlag
  • Gelenk- und Muskelschmerzen
  • Schwächeanfälle
  • Fieber
  • Schüttelfrost
  • Herzinsuffizienz
  • Niereninsuffizienz
  • Bleiches Gesicht

An den entzündeten Stellen in der Herzklappe entstehen Schichten mit Krankheitserregern, diese können sich ablösen und dann in die Blutbahn gelangen. Diese verstopfen dann kleine Gefäße und führen zu folgenden Symptomen an folgenden Körperstellen:

  • Auge: Hier kann es zu Einblutungen in der Netzhaut kommen.
  • Niere: Es kann ein Niereninfarkt entstehen.
  • Milz: Infarkt und Vergrößerung der Milz.
  • Haut: Es können Einblutungen in der Haut entstehen.
  • Zentrales Nervensystem: Es kommt zu Kopfschmerzen, einen steifen Nacken oder Schläfrigkeit.

Symptome einer rheumatischen Endokarditis

Wie bereits erwähnt, gibt es zwei Formen der Herzinnenhautentzündung. Bei der nicht infektiösen Variante gibt es folgende Symptome:

  • Gelenkschmerzen der im Körper umherwandert
  • Brustschmerzen
  • Beschleunigter Herzschlag

Endokarditis Risiko

Leiden Patienten an einem angeborenen Herzfehler, dann ist die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sie an einer Endokarditis erkranken. Bei solchen Patienten kann die Endokarditis sogar tödlich verlaufen. Wurde der Herzfehler auch noch durch eine künstliche Herzklappe behandelt, dann müssen die betroffenen Personen besonders vorsichtigt sein.

Denn sogar ein Zahnarztbesuch kann eine ernsthafte Gefahr darstellen, Bakterien können hier über verletztes Zahnfleisch leicht eindringen und eine Endokarditis auslösen. Deshalb sollten Risikopatienten vor jeder Zahnarztbehandlung mit ihrem Arzt abklären, ob sie nicht vielleicht doch lieber provisorisch Antibiotike einnehmen, damit es zu keiner Entzündung durch Bakterien kommt.

Diese Kleinigkeiten sollten Menschen mit einem angeborenen Herzfehler und einer künstlichen Herzklappe immer Hinterkopf behandeln. Denn eine Zahnarztbehandlung birgt das Risiko einer möglichen Endokarditis.

Ebenfalls wird solchen Risikopatienten von Tattoos und Piercings abgeraten, da hier auch wieder Eintrittstüren für Bakterien entstehen können, die eine Entzündung im Herzen auslösen können. Es heißt vorsichtig sein und immer vorausschauend handeln.

Endokarditits Häufigkeit

Leider ist eine genaue Aussage sehr schwer zu treffen, wie häufig Menschen an einer Endokarditis erkranken. Allerdings gibt es einen Richtwert, welcher statistisch ermittelt wurde, dieser besagt, dass zwischen 10 und 50 Menschen pro 1 Millionen Einwohner von einer Herzinnenhautentzündung betroffen sind.

Endokarditis Prognose

Prinzipiell ist die Prognose abhängig, vom Schweregrad der Erkrankung und vom Verlauf. Setzt die Therapie relativ früh an, dann sind auch die Heilungschancen gut, wird die Krankheit jedoch spät erkannt, sieht auch die Prognose dementsprechend schlechter aus. Wird eine infektiöse Endokarditis jedoch nicht behandelt, dann verläuft sie fast immer tödlich.

Folgende Faktoren sind für den Verlauf einer Herzinnenhautentzündung verantwortlich:

  • Diagnosezeitpunkt
  • Grund für die Endokarditis
  • Lebensalter
  • Gesundheitszustand des Patienten
  • Verschiedene Vorerkrankungen
  • Verträglichkeit von Antibiotika
  • Auslöser der Herzinnenhautentzündung

Spricht der Patient gut auf das verschriebene Antibiotika an, dann besteht eine sehr hohe Heilungschance, oftmals spielt dann auch das Lebensalter des Patienten nur noch eine untergeordnete Rolle. Verträgt der Patient das Antibiotikum jedoch nicht so gut, dann kann es sehr schnell zu einer Verschlechterung es Allgemeinzustands kommen, ist der Patient dann auch noch relativ alt und hat verschiedene Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus oder ähnliches, dann sieht die Prognose für den Krankheitsverlauf nicht besonders gut aus.

Welche Ursachen gibt es?

Die zwei verschiedenen Formen der Endokarditis haben natürlich auch unterschiedliche Ursachen, in den nachfolgenden Abschnitten erläutere ich dir diese.

Infektiöse Endokarditis

Hier sind hauptsächlich Staphylokokken und Streptokokken für die Entzündung verantwortlich, es kann auch manchmal ein Pilz Schuld an der Entzündung sein. Allerdings ist das in den wenigsten Fällen gegeben.

Staphylokokken und Streptokokken können durch eine Operation am Herzen dort eindringen. Allerdings haben auch Menschen mit einem angeborenen Herzfehler ein erhöhtes Risiko eine Infektion zu bekommen, da die Blutverteilung unnatürlich ist.

Rheumatische Endokarditis

Ist die bakterielle Infektion mit Streptokokken überwunden, kann ein bis drei Wochen später ein rheumatisches Fieber auftreten. Hier leidet der Erkrankte an hohen Fieberschüben und Gelenke die sich abwechselnd entzünden.

Hier kann sich dann auch die Herzinnenhaut entzünden. Obwohl die Streptokokken indirekt an der Erkrankung Schuld sind, wird diese Form der Krankheit nicht-infektiöse Herzinnenhautentzündung genannt. Denn eigentlich sind die körpereigenen Abwehrsysteme an der Entzündung Schuld. Denn dieser greift fälschlicherweise eigenes Körpergewebe an.

Endokarditis Folgeerkrankungen

Eine bakterielle Endokarditis kann zahlreiche Folgeerkrankungen verursachen, daran sind insbesondere bakterielle Ansammlungen auf der Herzklappe schuld. Diese gelangen in die Blutbahn und können kleinere Blutgefäße verstopfen, dadurch entstehen dann Blutgerinnsel. Das verstopfte Gewebe kann dann nicht mehr wirklich mit Blut beliefert werden und stirbt teilweise ab, weil es keinen Sauerstoff und keine Nährstoffe mehr erhält.

Im schlimmsten Fall liegt dieses Blutgefäß im Gehirn, dadurch kann es dann zu einem Schlaganfall kommen. Jedoch ist nicht nur das Gehirn von einer solchen Embolie betroffen, sondern auch die Niere. Hat sich ein Thrombus in der Niere gebildet, dann kommt es zu Blutungen, die über den Urin ausgeschieden werden. Ebenfalls verspürt der Betroffene häufig Schmerzen am seitlichen Bereich der Nieren.

Ist die bakterielle Herzinnenhautentzündung so weit fortgeschritten, dass die Herzklappe nachhaltig geschädigt ist, dann kann es zu einer Herzinsuffizienz kommen.

Welcher Arzt behandelt eine Endokarditis?

Treten die oben genannten Symptome auf, dann solltest du zunächst zu deinem Hausarzt gehen, dieser wird verschiedene Untersuchungen machen, um dir die Herzinnenhautentzündung zu diagnostizieren. Falls sich der Verdacht verhärtet, wird dich dein Hausarzt zum Kardiologen oder ins Krankenhaus überweisen, dort werden dann weitere Untersuchungen von Spezialisten gemacht und anschließend wird eine geeignete Behandlung eingeleitet.

Diagnostik Endokarditis

Der Arzt führt zwei Hauptuntersuchungen durch, um eine Endokarditits zu diagnostizieren. Zum einen nimmt er dem Patienten Blut ab, um den Erreger ermitteln zu können. Ebenfalls wird eine Ultraschalluntersuchung am Herzen durchgeführt, hier sollen verschiedene Ablagerungen sichtbar gemacht werden.

Das abgenommene Blut schickt der Arzt in das Labor, hier wird mithilfe eines Wärmeschranks eine Blutkultur angelegt. Falls Krankheitserreger im Blut vorhanden sind, fangen diese an, sich in der Hitze zu vermehren. Dadurch können sie dann ziemlich genau nachgewiesen und erkannt werden.

Bei der Ultraschalluntersuchung versucht der Arzt bakterielle Ablagerungen auf der Herzklappe nachzuweisen, darüber hinaus lassen sich so auch Insuffizienzen oder Abszesse feststellen. Hat der Arzt potentielle Ablagerungen auf dem Ultraschallbild entdeckt, führt er noch eine Ultraschalluntersuchung von der Speiseröhre aus durch. Hier wird ein Schlauch mit Ultraschallkopf entlang der Speiseröhre geschoben, bis dieser Kopf in der Nähe des Herzens ist. Von hier aus lassen sich die Ablagerungen mit einer sehr großen Sicherheit nachweisen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Bei einer bakteriellen Infektion werden im Normalfall Antibiotika verschrieben. Diese werden oftmals über die Vene verabreicht und durch regelmäßige Kontrollen wird die Wirkung überprüft.

Bei manchen Patienten reicht die Behandlung mit Antibiotika jedoch nicht aus, hier muss dann operiert werden. In diesen Fällen wird dann die entzündete Herzklappe entfernt und mit einer künstlichen ersetzt.

Endokarditisprophylaxe

Eine solche Prophylaxe wird dann immer durchgeführt, wenn bei einer OP Bakterien durch Schleimhautverletzungen in die Blutbahn gelangt sind. Allerdings wird dies Prophylaxe nicht mehr wirklich durchgeführt, da sie in den meisten Fällen als veraltet angesehen wird.

Bei einigen Zahnbehandlungen kommt es jedoch zu einer solchen Prophylaxe. Hier bekommt dann der Patient ungefähr 30 bis 60 Minuten vor der eigentlichen Behandlung ein Antibiotikum als Tablette verabreicht, dadurch wird einer Herzinnenhautentzündung vorgebeugt.

Bei Menschen, die bereits eine Endokarditis hatten, empfiehlt sich eine sehr gute Zahnhygiene, damit keine Bakterien von der Mundschleimhaut in den Blutkreislauf eindringen können.

Hier ein Interview mit einer Professorin zum Thema Endokarditisprophylaxe:

Interview mit Professor Dr. Brigitte Stiller – Thema Endokarditis

Frage: Hättet ihr gedacht, dass diese Krankheit tödlich verlaufen kann?

Quellen:

  • W. Hort: Pathologie des Endokard, der Kranzarterien und des Myokard, Berlin 2000.
  • Göhlke-Bärwolf C.: Endokarditits Prophylaxe – was ist neu? Frankfurt 2008.