Hallo und herzlich willkommen auf pflege-thematik, heute geht es um das Thema Chlamydien. Ich werde in diesem Artikel auf die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten eingehen.

Ich bin Fachkraft für Altenpflege und teile hier auf dieser Seite mein Wissen mit euch. Dabei versuche ich immer, die Sachverhalte so einfach wie möglich zu erklären. Viel Spaß beim Lesen!
Was sind Chlamydien
Für eine Chlamydien-Infektion sind immer Bakterien verantwortlich. Dadurch können unterschiedliche Krankheitsbilder entstehen. Diese können dann die Geschlechtsorgane, Augen oder Atemwege betreffen.
Welche Chlamydien Arten gibt es?
Das Bakterium der Chlamydia hat mehrere Untergruppen (Serovaren), jede von ihnen verursacht eine andere Krankheit:
- Serovaren A-C: Hier entstehen Anzeichen am Auge (Bindehautentzündung).
- Serovaren D-K: Verursachen Infektionen der Geschlechtsorgane
- Serovaren L1-L3: Verursachen Lymphogranuloma venereum (eine Hautkrankheit der Geschlechtskrankheit)
Chlamydien Resistenz
Leider gibt es einige Fälle in denen die Chlamydien resistent gegen Antibiotika geworden sind. Einige der Erreger-Stämme sind einfach resistent gegen die verabreichten Antibiotika. Das liegt häufig daran, dass einige Chlamydien-Arten mit falschen Antibiotika therapiert wurden. Der Krankheitserreger kann somit eine Immunität gegen schlecht wirkende Antibiotika aufbauen und ist dann nicht mehr damit behandelbar.
Deswegen haben neue Forschungen jetzt ergeben, dass immer der Erregerstamm genauestens identifiziert werden solle, bevor Antibiotika verschrieben werden. Nachdem der Arzt genau weiß, um welchen Erregerstamm es sich handelt, kann er ein stark wirksames Antibiotika verschreiben. Dadurch würden die Krankheitserreger schnell vernichtet werden und hätten nicht die Chance sich an die Wirkstoffe anzupassen.
Chlamydien Symptome
Jede Untergruppe hat allgemeine Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und Müdigkeit.
Infektion mit Chlamydia trachomatis Serovaren A-C (Infektion am Auge)
Hiervon sind meistens Kinder betroffen, das Chlamydia Bakterium verursacht zuerst eine Bindehautentzündung. Wenn dann auch noch schlechte hygienische Verhältnisse herrschen, dann infiziert sich der Betroffene immer wieder mit diesen Chlamydien.
Dadurch entsteht eine chronische Entzündung, welche die innere Schleimhaut der Augenlider vernarben und schrumpfen lassen. Dadurch drehen sich die Kanten der Augenlider mit ihren Wimpern nach innen und verletzen die Hornhaut noch mehr. Dadurch kommt es zu einer erneuten Entzündung und die Hornhaut wird immer trüber. Im schlimmsten Fall kann der Betroffene erblinden.
Infektion mit Chlamydia Urogenitale Serovaren D-K (Infektion der Geschlechtsteile)
Diese Serovaren verursachen eine Infektion der Geschlechtsteile, hier unterscheiden sich die Symptome bei Männern und bei Frauen logischerweise.
Symptome bei Männern
Bei Männern ist in den meisten Fällen die Harnröhre betroffen, dadurch entzündet sie sich und es kommt zu folgenden Symtomen:
- Brennen beim Urinieren
- Möglicherweise Eiterausfluss aus der Harnröhre
- Keime können weiter fortschreiten und eine Entzündung der Prostata, Hoden und Nebenhoden verursachen.
Sind die Geschlechtsteile infiziert, dann kann es zur Unfruchtbarkeit kommen. Manche Menschen haben eine Chlamydien-Infektion, aber keinerlei Symptome.
Symptome bei Frauen
Bei Frauen entzündet sich in den meisten Fällen der Gebärmutterhals und/oder die Harnröhre, dadurch kommt es zu folgenden Symptomen:
- Schleimig-eitriger Ausfluss
- Stark riechender Ausfluss
- Häufiges urinieren mit Schmerzen
Viele Frauen haben oftmals gar keine Beschwerden, deshalb bleibt die Infektion lange Zeit unerkannt und kann sich somit auf die Eileiter und Gebärmutterschleimhaut übertragen. Das kann zu ernsthafen Spätfolgen wie Unfruchtbarkeit oder wiederkommenden Unterbauchschmerzen führen.
Infektion mit Chlamydia Lymphogranuloma venereum Serovaren L1-L3 (Hauterkrankung der Geschlechtsteile)
Die Symptome betreffen die Geschlechtsteile, Männer und Frauen haben die gleichen Symptome, sie treten in folgender Reihenfolge auf:
- Bildung von schmerzlosen kleinen Bläschen
- Danach kommt es zu oberflächlichen Hautgeschwüren
- Nach 3 bis 10 Tagen schwellen die Lymphknoten in der Leistengegend an
- Haut verfärbt sich blau-rötlich
In einigen Fällen kommt es auch zu einem Aufplatzen der Lymphknoten und es fließt Eiter heraus. Ebenfalls können sich die geschwollenen Lymphknoten verschieben, dadurch kann die Lymphflüssigkeit nicht mehr richtig abfließen und die Genitalien schwellen an.
Chlamydien Übertragung
Die Chlamydia-Erkrankung im Auge mit den Serovaren A-C wird durch kontaminierte Hände oder Tücher übertragen (Schmierinfektion). Auch Fliegen können diese Chlamydia-Bakterium auf den Menschen übertragen.
Die anderen zwei Chlamydia-Erkrankungen der Organe der Geschlechtsteile und Haut der Geschlechtsteile können nur über sexuellen Kontakt übertragen werden. Bis sich die Krankheit im Körper bemerkbar macht, vergehen zwischen 1-3 Wochen.
Auf sexuellem Wege gibt es diese Übertragungsmöglichkeiten:
- oraler Geschlechtsverkehr
- Vaginalverkehr (insbesondere ohne Kondom)
- Analverkehr (insbesondere ohne Kondom)
- Gemeinsamer Gebrauch von Sex-Toys.
Chlamydien in der Schwangerschaft
Chlamydien sind eigentlich relativ harmlos, allerdings können sie in einer Schwangerschaft enorme Probleme verursachen, wenn sie unbehandelt bleiben. Die Symptome während der Schwangerschaft erstrecken sich von Schmerzen beim Urinieren, häufiger Harndrang und Unterbauchschmerzen bis hin zu einem schleimigen Ausfluss aus der Scheide.
Unbehandelt können diese Symptome zu folgenden Risiken führen:
- Fehlgeburten
- Vorzeitiger Blasensprung
- Frühgeburten
- Bindehautentzündung beim Neugeborenen
- Lungenentzündung des Neugeborenen
- Mittelohrentzündung des Babys
Insbesondere die Lungenentzündung kann sehr tückisch sein, da diese oftmals nicht erkannt wird und es dadurch zu bleibenden Lungenschäden kommen kann. Deshalb sollten Schwangere bei den vorhin beschriebenen Symptomen immer zum Arzt gehen. Der Arzt wird dann in den meisten Fällen einen Abstrich des Gebärmutterhalses nehmen, um die Krankheitserreger nachzuweisen, aber auch Urin-Tests oder Blutbilder können die Krankheitserreger identifizieren. Bestätigt sich der Verdacht, dann wird eine Behandlung mit Antibiotika eingeleitet, häufig wird Amoxicillin oder Erythromycin verschrieben, welches dann für 10 Tage eingenommen werden muss.
Chlamydien Diagnostik
Chlamydien können sehr schnell und einfach diagnostiziert werden, hierfür reicht schon ein einfacher Abstrich oder ein Urintest aus. Diese Untersuchungen können beim Urologen oder beim Gynäkologen durchgeführt werden.
Diagnostik bei der Frau
Ein erfahrener Gynäkologe erkennt die Chlamydieninfektion sofort an einem gelb-klebrigen Ausfluss am Muttermund, dieses Sekret bildet sich sehr häufig bei einer Chlamydieninfektion und wird von den meisten Frauen nicht wirklich wahrgenommen.
Um die Krankheit nachzuweisen, nimmt der Frauenarzt mit einem Tupfer einen kleinen Abstrich dieses Sekrets vom Gebärmutterhals, denn hier ist die Erregerkonzentration am höchsten. Anschließend wird diese Probe ins Labor geschickt, dort wird in den meisten Fällen ein Nukleinsäure-Amplifikationstest gemacht, dieser kann die Erregerkulturen am zuverlässigsten nachweisen.
Diagnostik bei Mann
Als Mann solltest du dich bei den oben beschriebenen Symptomen direkt an deinen Urologen wenden, dieser wird eine Reihe von Untersuchungen machen, um zu überprüfen, ob du auch wirklich Chlamydien hast. Zunächst wird der Arzt dich über deine sexuellen Gewohnheiten ausfragen, um herauszufinden, ob du dich in der letzten Zeit beim Geschlechtsverkehr angesteckt haben könntest. Hier ist kein Platz für Schamgefühl, du solltest offen und ehrlich mit deinem Arzt reden.
Anschließend wird der Urologe entweder eine Urinprobe entnehmen, oder einen Abstrich aus der Harnröhre oder dem Rektum nehmen. Denn hier lassen sich die Erreger am besten nachweisen. Ebenfalls wird der Arzt den Leistenbereich abtasten, dadurch solle geschwollen Lymphknoten erkannt werden. Denn das ist auch ein Hinweis auf eine Infektion. Die Abstriche oder die Urinprobe wird im Labor auf die Erreger überprüft.
Chlamydien Selbsttest
Es gibt auch Selbsttests für Mann und Frau, um Chlamydien von zu Hause aus nachweisen zu können. Falls du dir nicht wirklich sicher bist, ob du die Krankheit hast, dann kannst du dir in der Apotheke oder im Internet ein Testkit kaufen. Dieses funktioniert ähnlich wie ein Schwangerschaftstest mittels Urinprobe. In diese Urinprobe wird ein Teststreifen gegeben, der die Chlamydia-Bakterien erkennt und sich dann farblich verändert.
Dieser Test ist insbesondere für Menschen geeignet, die regelmäßig wechselnde Sexualpartner habe und nicht jedes Mal zum Arzt gehen möchten, um ihren Gesundheitsstatus zu überprüfen. Bei den Tests solltest du darauf achten, dass er für dein Geschlecht geeignet ist, dann manche Test-Kits sind nur für Männer oder nur für Frauen geeignet.
Chlamydien Behandlung
Wurden erst einmal Chlamydien mittels eines Test diagnositziert, dann wird in den meisten Fällen ein Antibiotikum verschrieben, und zwar sehr häufig Doxycylin. Dieses Antibiotika muss zwischen 7 und 14 Tage eingenommen werden.
Bei einer Infektion der Geschlechtsteile muss der Partner immer mitbehandelt werden, nur so kann garantiert werden, dass sich die Partner nicht erneut anstecken.
Ebenfalls sollte in dieser Zeit auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden und die Bettruhe sollte eingehalten werden.
Bei einer Chlamydien-Infketion im Auge wird auch Antibiotika verschrieben, allerdings in Salbenform.
Heilungschancen bei Chlamydien
Normalerweise sehen die Heilungschancen bei einer Infektion mit Chlamydien sehr gut aus, wird das Antibiotikum regelmäßig eingenommen und schlägt es auch gut an, dann heilt die Krankheit in den meisten Fällen ohne Probleme wieder aus. Allerdings kann die Krankheit zu Unfruchtbarkeit führen, wenn sie sehr lange unerkannt bleibt und nicht behandelt wird.
Prophylaxe-Tipps
Am besten solltest du beim Sex immer ein Kondom benutzen. Beim Oralverkehr solltest du ebenfalls ein Kondom benutzen, alternativ gibt es auch noch ein Lecktuch für den Oralverkehr bei Frauen.
Ansonsten solltest du immer stark auf deine Hygiene achten. Hier ein Video zu dem Thema:
Frage: Wusstet ihr, dass die Krankheit unfruchtbar machen kann?
Quellen:
- Hof H., Dörries R.: Duale Reihe: Medizinische Mikrobiologie. 3. Auflage. Thieme Verlag, Stuttgart 2005
- Helmut Hahn, Stefan H. E. Kaufmann, Thomas F. Schulz, Sebastian Suerbaum (Hrsg.): Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie. 6. Auflage. Springer Verlag, Heidelberg 2009