Hallo und herzlich willkommen auf meiner Seite, ich gebe hier Pflege Tipps und erkläre auch andere Sachverhalte, die mit der Pflege zu tun haben. Heute widme ich mich dem Krankheitsbild der Diabetes. Du wirst hier alles rund um dieses Thema erfahren.
Ich habe eine dreijährige Altenpflegeausbildung absolviert und mit vielen Menschen gearbeitet, die die Zuckerkrankheit hatten und Insulin gespritzt bekommen haben. Ich werde versuchen, dir die ganze Thematik so leicht wie möglich zu erklären.
Inhaltsverzeichnis
ToggleDefintion
Diabetes mellitus auch Zuckerkrankheit genannt, ist eine Störung des Zuckerstoffwechsels. Dadurch ist der Blutzuckerspiegel immer erhöht und das schädigt die Organe und Gefäße.
Die Zuckerkrankheit gibt es in drei verschiedenen Varianten, manche sind seltener und andere sind häufiger vorzufinden. Allerdings bleiben alle gefährlich für den Körper und die Gesundheit.
Verschiedene Arten der Zuckerkrankheit
In den folgenden Abschnitten erkläre ich dir kurz die drei verschiedenen Arten und versuche alle Fakten komprimiert und trotzdem verständlich für dich aufzulisten.
Diabetes Typ 1
Dieser Typ ist die seltenste Form der Erkrankung, in Deutschland haben wir rund 200.000 erkrankte Menschen. Bei allen Betroffenen produziert die Bauchspeicheldrüse nicht mehr genug Insulin, dadurch müssen die Erkrankten ein Leben lang Insulin spritzen.
- Alter: In den meisten Fällen erkranken Kinder oder Jugendliche.
- Auslöser: Oftmals eine Autoimmunerkrankung, welche die Betazellen zerstören, die für die Insulinproduktion verantwortlich sind.
- Symptome: Gewichtsverlust, erhöhter Harndrang, Übelkeit, starker Durst, Schwäche bis hin zur Ohnmacht.
- Untersuchungen: Messung des Blutzuckerspiegels, Suchtest auf Autoantikörper.
- Behandlung: Insulingabe
Diabetes Typ 2
Diese Form der Zuckerkrankheit ist in Deutschland am häufigsten vertreten, sie entsteht durch eine geringe Insulinwirkung an den Körperzellen. Somit kommt nicht genug Zucker aus dem Blut ins Gewebe, dabei bleibt die Zuckerkonzentration im Blut trotzdem sehr hoch.
- Alter: Die Erkrankung tritt meist nach dem 40. Lebensjahr ein.
- Auslöser: Der Auslöser ist, die bereits beschriebene, Insulinresistenz. Diese kann genetisch veranlagt sein, aber auch durch Übergewicht ausgelöst werden.
- Symptome: Müdigkeit, erhöhte Infektanfälligkeit, viel Durst, trockene Haut und Juckreiz.
- Untersuchungen: Blutzuckermessung, Glukosetoleranztest.
- Behandlung: Insulingabe, spezielle Diäten, Bewegung.
Bei Diabetes Typ zwei kann eine ketogene Diät helfen, den Insulinspiegel zu senken.
Diabetes Typ 3
Dieser Typ steht nicht nur für eine Erkrankung, hier werden viele verschiedene, seltene Formen der Krankheit untergebracht. In der folgenden Tabelle findest du die ganzen Untergruppen.
Diabetes 3a: | Verursacht durch Gendefekt, Betazellen werden beschädigt. Keine Insulinproduktion mehr. |
Diabetes 3b: | Gendefekt beeinträchtigt die Insulinwirkung |
Diabetes 3c: | Erkrankung der Bauchspeicheldrüse |
Diabetes 3d: | Erkrankung des Hormonsystems |
Diabetes 3e: | Nebenwirkung von Medikamenten oder Chemikalien |
Diabetes 3f: | Entstanden durch Viren |
Diabetes 3g: | Entstanden durch Autoimmunerkrankung |
Diabetes 3h: | Entstanden durch genetische Gegebenheiten |
Diabetes nach Krebserkrankung
Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass gewisse Krebserkrankungen Diabetes verursachen können. Laut Studien kann Bauchspeicheldrüsenkrebs zu einer Diabeteserkrankung führen, da der Krebs hier sehr stark in den Stoffwechsel eingreift.
Es muss aber nicht immer die Krebsart sein, die Diabetes auslöst, oftmals ist es die Krebsmedikation. Viele Krebskranke bekommen eine Chemotherapie, hier wird oftmals Kortison verwendet als Begleitmedikation. Kortison an sich ist nicht besonders gesund und kann auch den Blutzucker stark erhöhen, deshalb wird es von vielen Ärzten auch nur in äußersten Notfällen benutzt.
Geht die Chemo jetzt über einen gewissen Zeitraum und wird noch dazu regelmäßig Kortison eingenommen, dann kann es durchaus dazu kommen, dass Diabetes ausgelöst wird. Das ist leider in solchen Fällen nicht zu verhindern, da hier der Fokus ganz klar auf der Bekämpfung des Tumors und der Metastasen liegt. Für den Patienten ist es besser den Krebs zu besiegen und anschließend mit Diabetes zu leben, anstatt irgendwann an Metastasen zu sterben.
Behandlung
Eine Behandlung der Zuckerkrankheit soll primär den Blutzuckerspiegel senken, damit die Blutgefäße noch intakt bleiben. Bei nicht so schweren Fällen gelingt die Therapie durch eine Essensumstellung, oder durch mehr Bewegung. Allerdings funktioniert dies nicht immer.
Dann muss oftmals Insulin gespritzt werden, hier ist meine 8 Schritte Anleitung zur korrekten Insulinverabreichung. Es werden oftmals auch zusätzliche Diabetes-Medikamente verschrieben in Form von Tabletten.
Die Zuckerkrankheit kann in Extremfällen auch zur Beinamputation führen, hier ein Video dazu:
Geschwollene Füße bei Diabetes
Insbesondere geschwollene Füße machen Menschen mit Diabetes häufig zu schaffen. Schuld daran sind über die Jahre hinweg geschädigte Nerven und Blutgefäße. Für die geschwollenen Füße sind allerdings kleine Eiweißmoleküle zuständig, die durch kleine Blutgefäße an den Nieren austreten. Der erhöhte Blutzucker hat die Blutwände durchlässig gemacht. Diese Eiweißmoleküle (Albumin) fehlen dann dem Organisums, dieser kann ohne die Moleküle den Wasserhaushalt nicht mehr richtig regulieren.
Dadurch kommt es dann zu geschwollenen Füßen, hier sollten Betroffene dann spezielle Hausschuhe für Diabetiker und Senioren tragen, diese engen die Füße nicht ein und verursachen auch keine Wunden.
Ebenfalls machen die zerstörten Nervenzellen den Fuß viel unempfindlicher gegenüber Schmerzen und Reizen. Dadurch nehmen Patienten mögliche Verletzungen nicht mehr wirklich wahr und Dekubiti können sich entwickeln. Diese können teilweise Nekrosen verursachen.
Kalte Füße bei Diabetes
Diabetes Patienten neigen häufig zu kalten Füßen, da es zu gefährlichen Nervenveränderungen in den Füßen kommt. Der Fachbegriff für dieses Leiden lautet Neuropathie, ein Drittel aller patienten leiden an diesem Krankheitsbild.
Dadurch können Betroffene häufig nicht erkennen, wenn ihre Füße im Winter unterkühlt sind, insbesondere längere Spaziergänge im Wald durch den Schnee können sehr gefährlich sein. Deshalb empfiehlt es sich für Patienten, nach einem langen Winterspaziergang die Füße mit einem elektrischen Fußwärmer zu erwärmen. Das fördert die Durchblutung und ist gut für die Gesundheit der Füße.
Frage: Habt ihr jemanden in der Familie der an der Zuckerkrankheit leidet?
Quellen
- Fehm-Wolfsdorf G. : Diabetes mellitus. Göttingen u.a. 2009.
- Moini J.: Epidemiology of Diabetes. San Diege 2019.
Beitrags-Navigation
Über den Autor
Über den Autor: Fachkraft für Altenpflege