September 21, 2020

Pflegedienstleitung

Von Ioannes
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Folgender Artikel soll dich über das Berufsbild der Pflegedienstleitung aufklären. Ebenfalls soll dieser Artikel hier erläutern, wie du überhaupt Pflegedienstleitung werden kannst.

Ioannes Giannakakos Altenpfleger und SEO Specialist

Über den Autor:

Fachkraft für Altenpflege

Was ist eine Pflegedienstleitung?

Die Pflegedienstleitung trägt die Verantwortung für alle pflegerischen Prozesse in einer Pflegeeinrichtung. Die Abkürzung für Pflegedienstleitung lautet PDL.

Beitragsbild-Pflegedienstleitung
Pflegedienstleitungen sind Organisations-Talente, alles muss funktionieren. (Bildquelle: unsplash.com/National Cancer Institute)

Bei einer PDL handelt es sich fast immer um eine Pflegefachkraft mit einer abgeschlossenen Weiterbildung. Natürlich kann die Pflegedienstleitung auch aus mehreren Personen bestehen.

Vor der PDL-Stelle haben viele Leute als Wohnbereichsleitung gearbeitet.

Aufgaben der Pflegedienstleitung

Als PDL bist du meist administrativ tätig, das bedeutet Büroarbeit. Typische Aufgaben einer Pflegedienstleitung sind folgende:

  • Personalführung: Personalentwicklung, Dienstpläne schreiben, Besprechungen leiten.
  • Warenmanagement: Einkauf von Pflegeprodukten, Bestandskontrolle, Lagerung.
  • Beschwerdemanagement: Offenes Ohr für Angehörige und Mitarbeiter.
  • Qualitätsmanagement: Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität, Vorbereitung von Audits, Zielauswertung.
  • Organisation des Arbeitsalltages: Pflegeabläufe planen und kontrollieren.
  • Kommunikationsmanagement: Weitergabe von Informationen an externe und interne Parteien.
  • Diensteinteilung: Teams erstellen, Aufgaben verteilen.

Pflegedienstleiter sind eine enorm wichtige Verbindung zwischen den Mitarbeitern, der Einrichtungsleitung, den Angehörigen und den Patienten.

Diese Arbeit verlangt dir viel organisatorisches Talent ab, ebenfalls solltest du kein Problem mit dem Führen von Menschen haben.

Wie werde ich Pflegedienstleitung?

Um PDL zu werden ist es verpflichtend eine abgeschlossene staatlich anerkannte Ausbildung in der Pflege zu haben. Diese kann nach neuen Standards die Pflegefachmann/frau Ausbildung sein, oder die Altenpflege- bzw. Krankenpflegeausbildung.

Hinzu kommt eine Berufspraxis von mindestens zwei Jahren im erlernten Pflegeberuf. Diese berufliche Pflegepraxis ist auch eine Voraussetzung, um die Weiterbildung zur PDL antreten zu dürfen. Die Berufspraxis darf zum Antrittspunkt der Weiterbildung nicht länger als 8 Jahre zurückliegen.

Die Weiterbildung zur Pflegedienstleitung erfolgt in der Regel über private Bildungsträger und kann zwischen neun Monaten und drei Jahren dauern. Die Dauer hängt von der eingesetzten Unterrichtsform und dem Umfang des Kurses ab. Die Weiterbildung kann in Vollzeit, Teilzeit oder in Form von Fernunterricht absolviert werden. Die Inhalte der Weiterbildung umfassen unter anderem Pflegewissenschaft und -forschung, Kommunikation, Beratung und Anleitung sowie Themen aus den Bereichen Prävention und Rehabilitation.

In der Weiterbildung werden zudem Grundlagenwissen in Betriebswirtschaft und Recht vermittelt, das für die spätere Führungstätigkeit wichtig ist. Darüber hinaus lernen die Teilnehmer/innen psychologische Handlungskonzepte, Management eines Pflegedienstes und Methoden der Selbstreflexion und Fallbesprechung. Themen wie Motivationstechniken, Gesprächsführung, Team- und Personalführung sowie Didaktik für Führungskräfte werden ebenfalls behandelt.

Zusammengefasst kann man sagen, dass du um Pflegedienstleitung in Deutschland zu werden, eine Kombination aus staatlich geprüfter Pflegeausbildung, Berufserfahrung und spezialisierter Weiterbildung benötigst.

Unterschied zwischen einer PDL und Pflegefachkraft

Immer wieder taucht die Frage auf, was der Unterschied zwischen einer PDL und einer verantwortlichen Pflegefachkraft ist. Kommen wir zuerst zur verantwortlichen Pflegefachkraft. Hierbei handelt es sich um eine examinierte Pflegefachkraft mit einer Weiterbildung zur Stationsleitung. Diese ist für die Station verantwortlich und koordiniert alle Abläufe vor Ort. In jeder Schicht muss mindestens eine verantwortliche Pflegefachkraft anwesend sein.

Die PDL hingegen übernimmt mehr administrative Arbeiten und ist hauptsächlich mit Büroarbeit beschäftigt, hierunter fallen viele Personal-Tätigkeiten und auch sehr viel Kommunikation mit externen Dienstleistern. Der Unterschied zu verantwortlichen Pflegefachkraft ist, dass die PDL für das gesamte Haus zuständig ist und nicht bei jeder Schicht anwesend sein muss. In der Nachtschicht oder Spätschicht ist die PDL meistens nicht mehr in der stationären Einrichtung.

Wo arbeiten Pflegedienstleiter?

Als PDL kannst du in Krankenhäusern arbeiten, in jeglicher Art von Pflegeeinrichtung, ambulanten Pflegediensten und in Rehakliniken.

Je nach Größe des Betriebes machst du die Arbeit alleine, oder bist in einem Pflegedienstleiter-Team. Natürlich hast du in großen Krankenhäusern auch Vorgesetzte wie die Einrichtungsleitung.

Pflegedienstleitung Gehalt TVÖD

Jetzt kommen wir zu dem Gehalt einer Pflegedienstleitung, das unterscheidet sich nämlich stark von dem eines Altenpflegers oder Krankenpflegers. Natürlich liegt das an der gesteigerten Verantwortung, die diese Position verlangt. Hier eine Auflistung des Durchschnittsgehalts:

Monatliches Bruttogehalt3.400 Euro
Jährliches Bruttogehalt41.020 Euro

Das Gehalt kann je nach Art der Einrichtung variieren. Aber im Normalfall dürfte es in solch einer wichtigen Position keine allzu großen Abweichungen geben.

Hier der Arbeitsalltag einer PDL in einem ambulanten Betrieb:

Pflegedienstleitung beim Caritasverband für den Kreis Gütersloh

Pflegedienstleitung Weiterbildung

Damit du Pflegedienstleitung werden kanns, musst du zunächst eine Weiterbildung absolvieren. Die Weiterbildung zur Pflegedienstleitung ist in den meisten Fällen kostenpflichtig. Aber ohne diese Weiterbildung wird es sehr schwer werden, diese Stelle zu bekommen.

Weiterbildung PDL Kosten

Die Kosten können variieren, eine PDL Weiterbildung kann zwischen 3000 und 8000 Euro kosten. Oftmals musst du die Kosten für die Weiterbildung nicht alleine tragen. Falls dir die Stelle von deinem Arbeitgeber vorgeschlagen wurde, dann übernimmt dieser die Kosten für die Weiterbildung zur PDL in der Regel.

Pflegedienstleitung Weiterbildung Voraussetzung

Du brauchst keinen Hochschulabschluss um PDL zu werden, allerdings musst du nach einer abgeschlossenen Pflegefachkraftausbildung mindestens zwei Jahre Berufserfahrung mitbringen. Es gibt keinen einheitlichen Bildungsweg zur Pflegedienstleitung.

Die zwei Jahre Berufserfahrung müssen in den letzten 8 Jahren erfolgt sein. Liegen die zwei Jahre Berufserfahrung länger als 8 Jahre zurück, dann kannst du die Pflegedienstleiter Weiterbildung nicht absolvieren.

In den letzten paar Jahren kamen verstärkt Leute aus Pflegestudiengängen in die Pflegedienstleiterposition. Falls du bereits eine Altenpflegeausbildung hast und noch einen Bachelor in einem Pflegestudiengang absolviert hast, dann hast du besonders gute Karten Pflegedienstleitung zu werden, das geht dann auch ohne die Weiterbildung.

PDL Weiterbildung wie lange?

Die Dauer für die Weiterbildung zur PDL variiert je nach Bildungsanbieter und Stundenmodell. Es kommt auch darauf an, ob du deine Weiterbildung zum Pflegedienstleiter in Voll- oder Teilzeit absolvieren möchtest. Deshalb kann die Weiterbildungsdauer zwischen 8 Monate und drei Jahre betragen.

Die Mindeststundenanzahl für eine anerkannte Pflegedienstleistung-Weiterbildung liegt bei 400 praktischen Stunden und 1.100 Theoriestunden. Diese Stunden musst in jedem Fall haben, damit du zur Prüfung zugelassen wirst.

PDL Weiterbildung berufsbegleitend

Es gibt zahlreiche Anbieter, welche die Weiterbildung in einem Teilzeitmodell anbieten. Somit kannst du die Weiterbildung zum Pflegedienstleiter auch berufsbegleitend absolvieren. Bei den meisten Anbietern kannst du sogar wählen, ob du die Weiterbildung in Voll- oder in Teilzeit machen möchtest.

Inhalte der Pflegedienstweiterbildung

Diese Themenschwerpunkte werden dir in der Weiterbildung nahe gelegt:

  • Personalmanagement
  • Marketing
  • Pflegewissenschaft
  • Betriebswirtschaftslehre
  • Risikomanagement
  • Arbeitsrecht
  • Controlling
  • Qualitätsmanagement

Wie du sehen kannst, gehen die meisten Themen in die administrative, organisatorische Richtung.

Hochschulstudium und Pflegedienstleitung

Ein alternativer Weg in die Pflegedienstleitung führt über ein Hochschulstudium im Gesundheitswesen. Diese Studiengänge berechtigen dich zu einer Bewerbung als PDL:

  • Pflegemanagement
  • Gesundheitsmanagement
  • Gesundheitsökonomie
  • Pflegewissenschaften
  • Health Care Management

Vorsicht bei einigen dieser Studiengänge ist eine Ausbildung in der Pflege Voraussetzung, jedoch nicht bei allen.

Pflegedienstleistung Weiterbildung Online

Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, die Weiterbildung Online zu absolvieren, dadurch bist du flexibler und kannst alle Lerninhalte bequem von zu Hause aus aufnehmen. Achte bei den verschiedenen Anbietern darauf, dass die Ausbildung zertifiziert ist und alle nötigen Inhalte vermittelt.

Allerdings können nur die theoretischen Stunden online abgehalten werden, die praktischen Stunden der PDL Weiterbildung musst du selbstverständlich in einem Betrieb machen. Denn nur dort kannst dein Wissen auch wirklich anwenden. Nichtsdestotrotz hat das Online-Weiterbildungs-Modell enorme Vorteile, vor allem für Menschen die es in Teilzeit absolvieren. Sie müssen keine langen Fahrten mehr auf sich nehmen und können die Weiterbildung besser mit ihrem Leben vereinbaren.

Pflegedienstleiter ohne Ausbildung?

Ohne eine anerkannt abgeschlossene Pflegeausbildung hast du keinerlei Möglichkeiten Pflegedienstleiter zu werden. Es gibt natürlich den Weg über ein Pflegestudium, sich die Position der PDL zu ergattern. Jedoch setzen die meisten Pflegestudiengänge eine Ausbildung voraus.

Es gibt natürlich auch die Studiengänge, die ohne Ausbildung gestartet werden können, jedoch werden diese Studiengänge nicht in allen Bundesländern angeboten. Somit ist dieser Bildungsweg eher eine seltene Ausnahme.

Vor- und Nachteile des Berufs Pflegedienstleitung

Pros
  • Gutes Gehalt
  • Zukunftssicherer Beruf
  • Führungskräfte in der Pflege sind enorm gefragt
Cons
  • Hohe Konkurrenz da Stellen begehrt sind
  • Hohe Zugangsvoraussetzungen

Frage: Würde euch eine Führungsposition gefallen oder nicht?